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Blume des Jahres

Die jährliche Wahl der Blume des Jahres soll die "Menschen immer wieder über den ökologischen Wert der Pflanzenwelt und über die Notwendigkeit des Schutzes aller bedrohten Arten informieren." (Loki Schmidt)

Sämtliche Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von der Stiftung Naturschutz Hamburg und der Stiftung Loki Schmidt zur Verfügung gestellt.

Mit der Aktion „Blume des Jahres“ macht die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 auf gefährdete Pflanzen und ihre Lebensräume aufmerksam.

"Soll ich bringen Veilchen,
Die nur blühn' ein Weilchen,
Oder rothe Rosen,
Ach die dauerlosen?
Oder duft'ge Nelken,
Die am Abend welken?
Alle Blumen, alle,
Sind in gleichem Falle,
Kurzen Frühling`s farb'ge Widerhalle."

(Friedrich Rückert, 1788-1866)

Blume des Jahres 2023 - Die Kleine Braunelle

Blume des Jahres 2023

Foto: Julian Denstorf

Für blüten­bunte Rasen, Weiden, Wiesen und Weg­ränder

Prunella vulgaris

Es ist eine besorgnis­erregende Entwicklung: Selbst robuste Wildblumen, die früher häufig zu finden waren, kommen mittler­weile immer seltener vor. Mit der Wahl der Kleinen Braunelle (Prunella vulgaris) zur 44. Blume des Jahres möchte die Loki Schmidt Stiftung auf den schleichenden Verlust heimischer Wild­pflanzen aufmerksam machen und zum Erhalt artenreicher Weiden, Wiesen, Rasen und Wegränder aufrufen. Aktuell sammelt die Stiftung Spenden, um schonend genutzte Wiesen im Wendland kaufen und als Lebensraum bedrohter Arten dauerhaft schützen zu können.

Prunella vulgaris gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblüten­gewächse (Lamiaceae) und besiedelt Wiesen, Weiden, Rasen und Wegränder. Sie breitet sich mit Kriech­trieben in ihre direkte Umgebung aus und bleibt mit einer Größe von 5-25 cm eine eher kleine Pflanze. Die vielen kleinen blauvioletten Einzelblüten, die gedrängt am Ende des Sprosses sitzen, bieten während der langen Blütezeit von Juni bis Oktober Nektar und Pollen. Insbesondere Hummeln und Wildbienen sowie mindestens 18 Schmetterlings­arten finden hier Nahrung. Der Trivialname „Braunelle“ bezieht sich auf die braune Farbe der verblühten Kelchblätter, die die blauvioletten Kronblätter umschließen und den Blütenstand wie einen kleinen Tannenzapfen aussehen lassen.

Die Kleine Braunelle ist relativ „hart im Nehmen“: Sie überlebt ähnlich wie das Gänse­blümchen in gemähten Rasen und toleriert auch den Fraß und Tritt durch Vieh auf Weiden. Dennoch sind die Bestände dieser robusten Art in mehreren Regionen Deutschlands in den letzten Jahrzehnten zurück­gegangen (Quelle: FloraWeb des Bundesamtes für Naturschutz).

Durch zu häufiges Mähen in der Landwirtschaft, in Gärten, Parks und an Wegrändern hat die Kleine Braunelle zu wenig Zeit, um zu wachsen und Blüten und Samen ausbilden zu können. Auch die Unkraut­bekämpfung durch Herbizide und mechanische Verfahren führt zu einem Rückgang der Kleinen Braunelle und anderer Wild­pflanzen. Die größte Gefährdungs­ursache für die Kleine Braunelle ist der hohe Eintrag von Stickstoff in die Umwelt durch das Ausbringen von Dünger und Gülle, durch Futtermittel-Importe, Verbrennungs­prozesse in der Industrie, Verkehrs­abgase und Abwasser. Zahlreiche Lebens­räume sind überdüngt. Stickstoff­liebende, hochwüchsige Pflanzen wie Brennnessel und Ampfer profitieren von diesen Lebens­bedingungen und verdrängen die kleineren Wildblumen aus ihren Lebens­räumen. Laut Bundesamt für Naturschutz werden die hohen Nährstoff­einträge in die Umwelt bei der Hälfte der in Deutschland gefährdeten Pflanzen­arten als wesentliche Ursache für den Bestands­rückgang verantwortlich gemacht.

Mit der Wahl der Kleinen Braunelle zur „Blume des Jahres 2023“ möchte die Loki Schmidt Stiftung ein Zeichen setzen und sich zum einen für den Erhalt artenreicher Wiesen und Weiden stark machen und zum anderen das Verantwortungs­bewusstsein jedes Einzelnen für die Natur erhöhen. Denn auch auf kleinen Flächen, im eigenen Garten, zwischen Wohn­gebäuden oder an Wegrändern kann man einen Beitrag für den Artenschutz leisten, indem man seltener mäht und auf den Einsatz von Düngemitteln und Herbiziden verzichtet. Wer die Kleine Braunelle im Garten oder auf dem Balkon aussäen möchte, kann bei der Stiftung die Samen­postkarte zur Blume des Jahres 2023 bestellen. Aktuell sammelt die Stiftung Spenden, um artenreiche Wiesen im Wendland dauerhaft für die Natur erhalten zu können. Die Wiesen bei Reddebeitz haben die Intensivierung der Land­wirtschaft der letzten Jahrzehnte weitgehend unbeschadet überstanden. Sie sind Relikte alter Kultur­landschaft mit großem Pflanzenarten­reichtum, eingefasst von Hecken und Eichen, in denen unter anderem Rotmilan, Goldammer und Neuntöter brüten.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:
www.loki-schmidt-stiftung.de


Blumen des Jahres aus vergangenen Jahren:

2023 - Kleine Braunelle

Blume des Jahres 2023 - Die Kleine Braunelle

Die kleine Braunelle (Prunella vulgaris) gehört zur Pflanzen­familie der Lippen­blüten­gewächse und besiedelt Wiesen, Weiden, Rasen und Weg­ränder.

2022 - Vierblättrige Einbeere

Blume des Jahres 2022 - Die Vierblättrige Einbeere

Mit der Wahl der Einbeere zur Blume des Jahres 2022 ruft die Loki Schmidt Stiftung zum Schutz dieser Pflanzen­art und ihres arten­reichen Lebens­raumes auf.

2021 - Großer Wiesenknopf

Blume des Jahres 2021 - Großer Wiesenknopf

Mit der Ernennung des Großen Wiesen­knopfes zur Blume des Jahres 2021 macht die Stiftung auf die Intensi­vierung der Grün­land­wirtschaft aufmerk­sam.

2020 - Fieberklee

Blume des Jahres 2020 - Fieberklee

Mit Fieberklee als Blume des Jahres 2020 wird auf den not­wendigen Schutz der Moore auf­merk­sam gemacht und ihre Bedeu­tung für Mensch und Natur thema­tisiert.

2019 - Besenheide

Blume des Jahres 2019 - Besenheide

Im Beisein des Hamburger Senators für Umwelt und Energie Jens Kerstan wurde die Besenheide zur Blume des Jahres 2019 ernannt.

2018 - Ehrenpreis

Blume des Jahres 2018 - Ehrenpreis

Die Loki Schmidt Stiftung hat eine seltene Auenpflanze zur Blume des Jahres 2018 gekürt. Der Lang­blättrige Ehrenpreis ist in ganz Deut­schland gefährdet.

2017 - Klatschmohn

Klatschmohn

Klatsch­mohn steht in 2017 für viele andere bedrohte Acker­wild­pflanzen und stell­vertretend für den Verlust der bunten Vielfalt im Landbau.

2015 – Teufelsabbiss

Blume des Jahres 2015 – Der Teufelsabbiss

Der Sage nach wurde die Wurzel vom Teufel aus Zorn über die Heil­kraft der Pflanze abge­bissen: der Teufels­abbiss ist Blume des Jahres 2015.

2014 – Schwanenblume

Blume des Jahres 2014 – Die Schwanenblume

Zur Blume des Jahres 2014 wurde die Schwanen­blume von der Loki Schmidt Stiftung in Hamburg ernannt.

2013 – Leberblümchen

Leberblümchen

Die von Loki Schmidt gegründete Natur­schutz-Stiftung kürte das Leber­blümchen zur Blume des Jahres 2013.

2012 - Heidenelke

Die Heidenelke

Die Loki Schmidt Stiftung (von der Frau des Altkanzlers Helmut Schmidt gegründet) kürte die Heidenelke zur „Blume des Jahres 2012“ .

2016 - Wiesenschlüsselblume

Blume des Jahres 2016 – Die Wiesenschlüsselblume

Zur Blume des Jahres 2016 wurde die seltene, leuchtend gelbe Wiesen­schlüssel­blume ernannt. Sie ist Futter­pflanze, Nektar­quelle und Heil­pflanze zugleich.

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